Makroökonomie
Europa
Dämpfender Wachstumseffekt durch die Industrie
Die Wirtschaft in der Euro-Zone ist im 3. Quartal 2018 im Vergleich zum Vorquartal nur um 0,2% gewachsen. Auf Länderebene war die Entwicklung zudem sehr heterogen. In Spanien blieb das Wachstum mit 0,6% unverändert hoch, während es in Frankreich leicht zunahm. Die italienische Wirtschaft stagnierte, während in Deutschland die Wirtschaft sogar um 0,2% schrumpfte. Nach diesem Wachstumsdämpfer haben sich die Frühindikatoren gegen Jahresende noch weiter abgeschwächt. So sind die Einkaufsmanagerindizes im Dezember deutlich schlechter ausgefallen als erwartet. Am stärksten hat sich die Stimmung aufgrund der
anhaltenden Strassenproteste in Frankreich eingetrübt. Anhaltend schwache Konjunkturdaten aus Italien signalisieren zudem, dass die drittgrösste Volkswirtschaft der Euro-Zone bereits im 4. Quartal 2018 in eine technische Rezession abgerutscht sein könnte.
Die Wirtschaft in der Euro-Zone dürfte insgesamt im 4. Quartal nur noch rund 0,3% zugelegt haben.
Verhaltener Ausblick
Die wirtschaftlichen Aussichten für die Euro-Zone im Jahr 2019 fallen daher nicht ganz überraschend eher durchzogen aus. Einerseits sind die Konjunkturdaten wiederholt enttäuschend ausgefallen. Zudem bleibt die politische Unsicherheit mit dem schwelenden Handelskonflikt und dem Chaos um den bevorstehenden Brexit hoch. Andererseits befindet sich die Binnenkonjunktur weiter in guter Verfassung. Der Privatkonsum wird von der steigenden Beschäftigung und dem stärksten Lohnwachstum seit neun Jahren unterstützt. Die Kreditvergabe entwickelt sich weiter dynamisch, die Geldpolitik bleibt auf absehbare Zeit expansiv und im Budgetstreit mit der Europäischen Kommission erzielte die italienische Regierung im Dezember eine wichtige Einigung. Wir erwarten deshalb für 2019 ein leicht vermindertes Wachstum von 1,6%, was in etwa dem langfristigen Durchschnitt der Euro-Zone entspricht.