Makroökonomie

Nordamerika

Konjunkturelle Abkühlung

Die vorauslaufenden Indikatoren haben sich leicht abgeschwächt und signalisieren eine Wachstumsverlangsamung der US-Wirtschaft, die nach zwei starken Quartalen und mit Blick auf eine ­drohende Überhitzungsgefahr – insbesondere auf dem Arbeitsmarkt – durchaus erwünscht ist. Schwächer bedeutet aber ­keinesfalls schwach. Die Wirtschaft entwickelt sich ausserhalb des zins­sensiblen Wohnungssektors weiterhin recht solide. Die Ver­schärfung der finanziellen Rahmenbedingungen in den letzten drei Monaten wird jedoch dazu beitragen, das Wachstum 2019 in Richtung von 2% abzubremsen. In unserer Prognose wächst die US-Wirtschaft über weite Strecken des Jahres nach wie vor über Potenzial, die Arbeitslosenquote sinkt noch weiter unter das langfristig nachhaltige Niveau und die Lohn- und die Preisinflation ­ziehen allmählich an.

Keine Rezession

Die Rezessionsrisiken über die nächsten sechs bis zwölf Monate erachten wir als gering. Insbesondere fehlen die beiden wichtigsten Voraussetzungen für eine schwere Rezession – schwerwiegende finanzielle Ungleichgewichte und eine gefährliche konjunkturelle Überhitzung. Wichtigste Stütze der Konjunktur bleibt der Konsument. Die tieferen Aktienkurse werden zwar über einen negativen Vermögenseffekt auf die Konsumausgaben drücken. Allerdings haben sich andere Treiber des Konsums wie die Löhne, der Ölpreis oder die Sparquote zuletzt zugunsten der Konsumenten entwickelt. Das Wachstum unterstützen werden auch die Anlageinvestitionen sowie die nachwirkenden Steuersenkungen. Für Gegenwind sorgt der Aussenhandel aufgrund der globalen Wachstumsabkühlung und des Handelskonflikts mit China. Wir rechnen für das Schlussquartal 2018 mit einem Jahreswachstum von 2,5% und einer weiteren Verlangsamung in Richtung 2% im laufenden Jahr.

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