Makroökonomie

Schweiz

Starker Arbeitsmarkt trotz schwächerer Konjunktur

Die Schweizer Wirtschaft wuchs im ersten Halbjahr 2018 kräftig. In der zweiten Jahreshälfte konnte sie sich indes der abnehmenden Dynamik in Europa nicht entziehen. Für das Gesamtjahr wird trotzdem ein Wachstum deutlich über Potenzial resultieren. Im neuen Jahr dürfte das Konjunkturwachstum hingegen wie in der Euro-Zone ebenfalls schwächer ausfallen. Die gute Nachricht ist, dass sich diese Abschwächung kaum auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar machen wird. Das Verhältnis der Arbeitslosen zu den offenen ­Stellen war letztmals in den frühen Neunzigerjahren so tief wie heute. Der Arbeitsmarkt ist ausgetrocknet. Dennoch gibt es wenig Anzeichen für eine in Schwung kommende Lohn-Preis-Spirale. Es scheint, dass der ­Frankenschock von 2015 aus volkswirtschaftlicher Warte überwunden ist, nicht aber aus psychologischer. Denn es zeigt sich immer deutlicher, dass die Reallöhne auf gesamt­wirtschaftlicher Ebene sowohl in diesem als auch im nächsten Jahr kaum spürbar steigen werden. Trotz schwächerem BIP-Wachstum – wir erwarten für 2019 noch eine BIP-Zunahme von 1,6% – wird die Beschäftigung folglich noch weiter steigen und die Arbeitslosenrate insgesamt nochmals leicht zurückgehen.

Inflation verharrt auf tiefem Niveau

Trotz gutem Arbeitsmarktumfeld und weiterhin rekordtiefen Zinsen vermag die Inflation in der Schweiz keine Dynamik zu entfalten. Dazu kommt, dass der Rückgang des Erdölpreises, der typischerweise bei einer globalen Konjunkturabkühlung zu erwarten ist, diesmal überraschend kräftig war. Dieser Rückgang wird sich Anfang 2019 im Konsumentenpreisindex niederschlagen. Wenig überraschend hat auch die Schweizerische Nationalbank SNB ihre Inflationsprognose für den Beginn des kommenden Jahres nochmals reduziert. Bis Ende 2019 wird die Teuerung nach wie vor unter 1% liegen.

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